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"Fühlst du nicht an meinen Liedern, daß ich Eins und doppelt bin?" So schrieb einst Goethe seiner letzten großen Frankfurter Liebe, der jungen Marianne Willemer, in dem berühmten Gedicht "Ginkgo biloba", das er in Erinnerung an gemeinsame Gespräche über diesen schönen Baum verfaßte.Gedichte, die er und Marianne - alias "Hatem" und "Suleika" - einander schrieben, füllen die Seiten des "West-östlichen Diwan", den Goethe später herausgab. Daß einige der schönsten Gedichte darin von Marianne stammten, hat sie zu ihren Lebzeiten immer als großes Geheimnis bewahrt. Dieses vertraute sie nur einem an: ihrem jungen Bekannten Herman Grimm, dem Schwiegersohn Bettine Brentanos. Hätte er das Gehemnis nach Mariannes Tod nicht publik gemacht, hätten wir wohl nie davon erfahren.Im Herbst veranstaltet das Freie Deutsche Hochstift eine Ausstellung zum Thema "Goethe und Marianne" - der "West-Östliche Diwan". Dort wird Marianne Ihnen Theater in der Ausstellung vorspielen und Sie mit ihren Erinnerungen bezaubern.Mariannes Leben und Lieben war kein einfaches - und doch haderte sie nicht mit ihrem Schicksal. Als Vierzehnjährige begeisterte sie auf der Frankfurter Bühne die Zuschauer mit ihrem Gesang und Spiel. Als Sechzehnjährige wurde sie von dem betuchten Bankier Jakob Willemer quasi "adoptiert" - nicht lange danach war sie seine Geliebte, die die nächsten Jahre an seiner Seite in "wilder Ehe" verlebte. Endlich heiratete er sie doch - in dem Jahr, in dem Marianne Goethe kennenlernen sollte. Von den verwickelten Familienverhältnissen in Willemers Hause, von Mariannes Herzlichkeit ihren Stiefkindern und deren Kindern gegenüber (sie selbst blieb kinderlos, war aber so sehr Familienmittelpunkt, daß sie im Alter überall nur "das Großmütterchen" hieß) und vor allem von ihrer Beziehung zu Goethe und den wunderbaren Texten, die aus ihr hervorgingen, wird sie Ihnen berichten.Termine: Die Ausstellung "West-Östlicher Diwan" wird im Goethehaus am 19. September 2014 eröffnet, die ersten öffentlichen Führungen - sowohl in deutsch als auch in englisch - finden am Sonntag, dem 21. September 2014, und danach jede Woche entweder Samstag oder Sonntag statt. Alle Termine und Uhrzeiten finden Sie auf dieser Website oder auf der Website des Goethehauses. Konzept und Ausführung: K. Schaaf
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